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Entweder oder, oder nicht? - Müssen wir uns immer entscheiden?

Wie oft am Tag stehen wir vor einer Entscheidung?
Weißes Shirt oder schwarzes? Müsli oder Brot zum Frühstück? Rechts oder links?
Gefühlt besteht das ganze Leben aus Entscheidungen.
Nicht nur gefühlt. Das Leben besteht aus Entscheidungen.
Und nicht nur vor Handlungen treffen wir Entscheidungen. Auch zu allen möglichen Themen müssen wir eine Meinung haben. Was finden wir besser, was schlechter? Wie würden wir in dieser oder jener Situation entscheiden?

Einige Entscheidungen fallen uns super leicht, manche passieren schon fast unbewusst, andere wiederum beschäftigen uns tagelang und scheinen unlösbar.
Eine Entscheidung für etwas ist gleichzeitig auch immer eine Entscheidung gegen alle anderen Optionen. So scheint es uns auf jeden Fall.
Und gerade das ist es, was häufig so schmerzt. Am liebsten wollen wir alles haben. Am liebsten würden wir all unsere Hobbies gleich intensiv ausüben, alle unsere Freunde und Bekannten noch mehr treffen und auch mit unserer Meinung wollen wir uns manchmal gegen niemanden stellen. Wir wollen von allem das Beste, von allem nur die Vorteile mitnehmen, ohne auf irgendetwas verzichten zu müssen.
Wie heißt es so schön: „Man kann nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen!“
Aber wieso eigentlich nicht?

Ein klassisches Beispiel ist hier die Frage nach Familie oder Karriere.
Noch vor einigen Jahren war es nicht unüblich, dass es grade für Frauen eine klare Entscheidung geben musste. Entweder das eine oder das andere.
Heute leben uns immer mehr Frauen vor, dass auch beides geht.
Das ist nur eines von vielen Beispielen, die uns zeigen, dass wir manchmal zu sehr in unseren eigenen festen Denkstrukturen gefangen sind.
Ja, wir können vielleicht nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen, aber wenn wir es wollen, gut organisiert sind und die Ruhe dabei nicht verloren geht, können wir sicherlich auf mehr Hochzeiten tanzen, als wir glauben.

Die Frage ist immer, wie wichtig es uns ist, wirklich alles mitzunehmen.
Bleiben wir bei dem Beispiel mit der Familie oder Karriere.
Wenn wir von Familie sprechen, so stellen wir uns im Extremen eine Vollzeit-Hausfrau mit vier Kindern vor, die neben ihrer Rolle als Mutter eben auch die der perfekten Hausfrau einnimmt.
Doch wer sagt, dass Mutter gleich Hausfrau ist?
Wer sagt, dass eine Familie aus so und so vielen Kindern besteht?
Wer sagt, dass „Karriere machen“ bedeutet, mit einem ganz bestimmten Alter eine ganz bestimmte Position zu haben?
Wenn wir uns sowohl von den starren Vorstellungen der einzelnen Ziele, als auch den festgefahrenen Wegen diese zu erreichen lösen, wird plötzlich viel mehr möglich!

Und noch extremer ist es mit Meinungen. Immer müssen wir zu allem eine Meinung haben.
Wenn wir uns das mal genauer überlegen:
Um eine wirklich fundierte Meinung zu einem Thema haben zu können, brauchen wir im Grunde wirklich sehr viele qualitativ hochwertige Informationen aus möglichst unterschiedlichen Quellen, welche nach Möglichkeit auch entsprechend geprüft wurden. Es ist unmöglich in jedem Thema Experte zu sein.
Wie schön wäre eine Welt, in der immer mehr Menschen den Mut hätten auch einfach mal zu sagen: „Ich weiß es nicht“ oder „Ich finde beides gut“ oder eben auch „Es hat beides seine Vor- und Nachteile, ich habe hier keine klare Position.“

Wenn wir uns mehr von diesem entweder-oder-, dem schwarz-weiß-Denken lösen könnten, würden wir auf der einen Seite bei der Lösungsfindung wesentlich kreativer werden und zusätzlich gäbe es auch allgemein weniger Anlass, sich über Entscheidungen den Kopf zu zerbrechen.

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